Publikation: „Kulturelle Spiegelungen zwischen H. P. Lovecraft und Deutschland“

Cover des Sammelbands "Kulturelle Spiegelungen zwischen H. P. Lovecraft und Deutschland". Im Hintergrund ist eine handschriftliche Skizze, auf der sowohl Zeichnungen zu Lovecrafts "Berge des Wahnsinns" als auch seine Notizen zum Text zu lesen sind. Darauf steht in blauer Schrift auf gelbem Hintergrund der Titel des Buchs.

Am 11. November 2024 ist es endlich so weit: Der wissenschaftliche Sammelband Kulturelle Spiegelungen zwischen H. P. Lovecraft und Deutschland erscheint. Gemeinsam mit Max Becker und Nils Gampert habe ich unter dem Dach der Deutschen Lovecraft Gesellschaft e. V. als Herausgeberin dieses Buch auf die Beine gestellt. Dabei haben wir uns auch von einer Verlagsinsolvenz nicht aufhalten lassen und freuen uns, dass der Band nun beim Verlag Herder erscheint. Hier ein wenig Kontext, womit genau sich die Publikatoin befasst:

Lovecrafts kulturelle Netzwerke in Deutschland

Das Verhältnis zwischen H. P. Lovecraft und Deutschland gestaltet sich als eine vielschichtige, komplexe und zentrifugale Wechselbeziehung zweier Kulturräume: Dass Spuren deutscher Einflüsse in den Erzählungen, Gedichten, Briefen und Aufsätzen des Schriftstellers äußerst zahlreich sind, wird bereits beim Auftreten deutscher Figuren im Werk immer wieder offensichtlich. Bei genauerer Betrachtung erschließt sich jedoch Lovecrafts unmittelbare Bezugnahme auf (Fach-)Diskurse, die unter einflussreichen, beim Autor teilweise explizit genannten Namen wie etwa Oswald Spengler, Friedrich Nietzsche, Sigmund Freud oder Albert Einstein firmieren. Jene Rezeptionsspuren reichen von einer bloßen Namensnennung bis hin zu elaborierten intertextuellen Verweisstrukturen und zeugen so von ihrer werkimmanenten Relevanz. Nicht zuletzt Lovecrafts Thematisierung des Ersten Weltkriegs, der ihm als narrative Kulisse dient, bietet immer wieder Anlass zu Reflexionen über die Rolle der Deutschen innerhalb des Konfliktes und der hochgradig zwiespältigen Verbindung der Kulturräume.
Dennoch finden diese weiterführenden Spuren in der internationalen Forschung bisher wenig Beachtung; wenn sie diskutiert werden, passiert dies meist in Hinblick auf Lovecrafts Haltung zum Ersten Weltkrieg oder als Ausgangspunkt für den kritischen Umgang mit Lovecrafts Xenophobie. An genau dieser Stelle versteht sich der vorliegende Sammelband als interdisziplinärer Brückenschlag, der die Forschungslücke schließt, indem er den Formen und Funktionen der kulturellen Spiegelungen, Resonanzen und Netzwerken zwischen Lovecraft und dem Deutschen auf reziproke Weise nachspürt.

Der Sammelband enthält zehn tiefgründige und vielseitige Beiträge. Neben der Print-Fassung wird das Buch auch als kostenloses E-Book verfügbar sein.

Hier geht es zur Ankündigungsseite beim Verlag.

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