Es ist warm und sonnig; der Sommer zieht nach draußen. Ich nutze die Gelegenheit, um in der Abendsonne und bei einem kühlen Bier festzuhalten, was die bisherigen (popkulturellen) Highlights aus der ersten Hälfte des Jahres 2022 für mich waren und auf was ich mich in den kommenden Monaten noch freue.
Literatur
Arbeitsbedingt hatte ich bisher leider nicht die Zeit zum Lesen, die ich gerne gehabt hätte. Das, was ich gelesen habe, hat mich aber stets unterhalten, überzeugt und beschäftigt.
- Grady Hendrix: The Final Girl Support Group – Das ist sicherlich nicht Hendrix‘ bester Roman, aber er hat mich dennoch gut unterhalten und auf gewohnt zynisch-kluge Weise in die wohlige Atmosphäre eines Horrorklischees entführt. Der Roman spielt mit den Konventionen des Slasherfilms und parodiert dabei auf bissige Weise berühmte Filmreihen wie Freitag, der 13.
- Tananarive Due: The Good House – Okay, ich mag Horror. Aber innerhalb des Horrors sind Spukhäuser und Haunted-House-Tales noch einmal etwas ganz Besonderes. Unheimlich, gruselig und wohlig heimelig zugleich – das sind für mich Spukhaus-Geschichten, die vermutlich mein liebstes Subgenre innerhalb des Horrors darstellen.
- EXODUS #44 – EXODUS ist ein deutsches Science-Fiction-Magazin; in jeder Ausgabe werden mehrere Kurzgeschichten mit Illustrationen versehen erstveröffentlicht. Somit ist jedes Heft eine spannende Zusammenstellung aktueller Science-Fiction aus dem deutschsprachigen Raum und bietet zudem eine erstklassige Plattform für Kunstschaffende. Insbesondere die ausführliche Künstler*innengalerie in der Heftmitte ist jedes Mal ein Highlight. Auch dieses Mal wird es ein Review der Ausgabe für Zauberwelten-Online geben; in der Vergangenheit habe ich bereits einige Hefte von EXODUS rezensieren dürfen.
Heiß erwartet: Monstress Vol. 7
Film und TV
2022 brachte mir bisher die ein oder andere schmackhafte Neuentdeckung, aber auch viele wohlige Rewatches altbekannter Produktionen. Zwei Dinge stechen diesen Sommer besonders hervor.
- Stranger Things, Staffel 4, Erste Hälfte – Fast drei Jahre haben wir seit der letzten Staffel warten müssen, doch diesen Sommer war es endlich soweit. In mancherlei Hinsicht war die vierte Staffel von Stranger Things nicht das, was ich mir erhofft hatte und hat beispielsweise so einige Charaktere vor die Wand gefahren. In vielerlei Hinsicht war diese Season aber auch besser als alles, was ich mir erträumt hatte und konnte mich mit einem coolen Monster begeistern. Unterm Strich bleibt Stranger Things für mich eine Feel-Good-Serie, die ich mir immer wieder angucken kann. Bonuspunkte gab’s diese Staffel natürlich für das gruselige Creel-Haus. Abzüge gab’s allerdings für die zweite Hälfte der Staffel, die mich wenig beeindruckt hat.
- Star Trek Voyager – Voyager wird wohl für alle Zeit einen besonderen Platz in meinem Herzen behalten und stand dieses Jahr mal wieder auf dem Programm. Bis heute ist es vermutlich meine liebste Star Trek-Serie; die Prämisse – ein einzelnes Raumschiff fernab der Heimatwelt; der enge und familiäre Zusammenhalt der Crew, der sich daraus ergibt – begeistert mich und ich hänge an den verschiedenen Charakteren. Für mich ist Voyager auch die Star Trek-Serie mit den mit Abstand überzeugensten und souveränsten weiblichen Charakteren. Anders gesagt: Female Badasses!
Heiß erwartet: Der nächste Trip zur neuentdeckten Oldschool-Videothek.
Videogames
Ob alleine vorm Rechner, im gemütlichen Couch-Koop oder online: In puncto Gaming sah das Jahr bisher ganz geil aus!
- Stardew Valley – Seien wir mal ehrlich – ein paar Stunden von diesem Retro-Sahnehäubchen gehen doch immer! Wenn mir die Welt draußen zu viel ist, verzieh ich mich einfach friedlich auf meine Farm und streichle Kühe. Und das ist oft.
- Metro 2033 – In den letzten Jahren habe ich immer wieder Anläufe unternommen, Metro 2033 zu spielen. Dmitry Glukhovskys Romane faszinieren mich und insbesondere ihr klaustrophobisches, dystopisches Setting – die Moskauer Metro im nuklearen Winter – begeistert mich. Dennoch wurde ich mit den Spielen nie so richtig warm, hatte teilweise Probleme mit der Steuerung oder konnte mir schlicht nicht die Zeit nehmen, die Atmosphäre auszukosten. Beim inzwischen vierten Anlauf hat es nun aber doch geklappt und ich habe die beiden ersten Teile durch. Sind es die besten Egoshooter, die ich je gespielt habe? Nein. Aber sie haben einen spannenden Ansatz an die Story, geben beispielsweise absichtlich recht wenig Feedback und erschweren so ein Stück weit gezielt die Orientierung in der Handlungswelt.
- Lego Harry Potter – Auch das ist ein Klassiker, der irgendwie immer geht. Zwar habe ich meine Probleme mit J. K. Rowling, weswegen ich aktuell nicht bereit bin, Geld in die Harry Potter-Franchise oder andere Werke der Autorin zu stecken – was aber schonmal auf dem Regal steht, wird dann auch gespielt/gelesen. Generell sind die Lego-Spiele grundsätzlich hervorragende Couch-Koop-Kracher; die Harry Potter-Adaption ist aber besonders gut.
Heiß erwartet: The Dark Pictures Anthology: The Devil in Me
Sonstiges
Der Sommer hat eine weitere erfreuliche Neuigkeit gebracht: Mein Buch The Supernatural Media Virus: Virus Anxiety in Gothic Fiction Since 1990 ist inzwischen per Open Access erschienen. Das E-Book ist somit ab sofort kostenlos erhältlich.